Am vergangenen Donnerstag fand in unserem Ladenlokal für Urbane Produktion ein intensiver Austausch über das Thema Lebensmittelproduktion in der Stadt und urbane Landwirtschaft statt. Begrüßen durften wir Jürgen Fiege von der Privatbrauerei Moritz Fiege, Max Ruth von der Ruth Confiserie und André Matena von der Bonnekamp Perma Kultur Ruhr.
Viele Interessierte haben den Weg zu uns gefunden, um sich über Potenziale und Herausforderungen bei der Produktion von Lebensmitteln im urbanen Raum zu informieren und zu diskutieren.
Dabei ging es u. a. um die Frage, wie der Weg zu einer regionalen Lebensmittelversorgung gelingen kann, die eine lokale Wertschöpfung und mehr Transparenz erfordert. Laut André Matena liegen im Ruhrgebiet enorme Potenziale für eine Vermarktung in der Nachbarschaft, da die Bevölkerungsdichte vergleichsweise hoch ist. Ebenso sieht er in Brachflächen enorme Möglichkeiten, um urbane Landwirtschaft zu etablieren. Die Bonnekamp Perma Kultur Ruhr setzt auf ein 3-Zonen-Prinzip, bestehend aus einem Intensiv-Kulturbereich (Permakultur), Extensiv-Bereich (Streuobstwiese/Trockenzone) und der ökologischen Entwicklung (Biodiversität).
Max Ruth betonte, dass es von großer Bedeutung sei, den Menschen wieder näher zu bringen, wie Lebensmittel produziert werden. Dies kann einen erheblichen Beitrag dazu leisten, bei den Konsumenten das Bewusstsein für lokale Produkte zu erhöhen. U. a. zu diesem Zweck errichtet die Ruth Confiserie einen gläsernen Produktionsbereich für die Schokoladenherstellung, der voraussichtlich Ende 2019 eröffnet und besichtigt werden kann.
Jürgen Fiege sieht insbesondere hinsichtlich des Fachkräfteangebots im städtischen Umfeld einen entscheidenden Standortfaktor für Unternehmen. Probleme im Rahmen einer stadtnahen Produktion liegen jedoch regelmäßig in Geruchs- und Lärmimmissionen. Auch ist zu beobachten, dass Verkehrslärm im Gegensatz zu Gewerbelärm häufig als weniger störend empfunden wird.
Im Fokus standen die Fragen, ob sich die Akzeptanz gegenüber Produktionsbetrieben in der Stadt im Laufe der Zeit verändert hat und welche Auswirkungen von einem anhaltenden globalisierten Konsum ausgehen können.
Unser Resümee: Die Produktion von Lebensmitteln in der Stadt ist ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Entwicklung des urbanen Raums! Mit der Nachfrage nach lokalen und regionalen Produkten können wir als Konsumenten einen entscheidenden Beitrag zu einer regionalen Wertschöpfung leisten.
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